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Zuckerwirtschaft: Beklagt sich bei der EU

Die Wirtschaftliche Vereinigung Zucker* (WVZ) betrachtet die enormen Lagerbestände und die daraus resultierende schwierige Situation am EU-Zuckermarkt als ernsthafte Bedrohung für einen erfolgreichen Übergang in die Zeit nach Abschaffung der Zuckerquoten.

In einer Presseerklärung  anlässlich der diesjährigen Zuckertagung des Verbandes heißt es:

"Die EU-Kommission hat durch die ungerechtfertigten Marktmaßnahmen der vergangenen Jahre ganz wesentlich zum Entstehen der aktuellen Probleme am Markt beigetragen. Es ist nicht akzeptabel, dass sie sich jetzt zurücklehnt und die Zuckerwirtschaft mit den Problemen alleine lässt", so der Vorsitzende der WVZ, Hans-Jörg Gebhard.

Die WVZ erwarte, dass die Kommission wirksame Maßnahmen zur Marktentlastung ergreift. Da sie nicht bereit ist, die Zuckerausfuhren über das aktuelle WTO-Niveau hinaus anzuheben, müsse dies über eine Beihilfe zur privaten Lagerhaltung oder die Aussetzung der Produktionsabgabe geschehen. Deren Zweck sei mittlerweile ohnehin entfallen.

Mit Blick auf die kommenden Jahre warnte Gebhard vor zunehmenden Wettbewerbsverzerrungen. Die Einführung von gekoppelten Zahlungen in zahlreichen Mitgliedstaaten führe zu einer massiven Benachteiligung der deutschen Erzeuger und widerspreche dem erklärten Ziel der Kommission, die europäische Zuckererzeugung an den Gunststandorten zu stärken.

"Darüber hinaus sehen wir die zunehmenden Einfuhren im Rahmen von Freihandelsabkommen mit großer Sorge. Wenn die Kommission den Fortbestand der europäischen Rübenzuckererzeugung und damit tausende von Arbeitsplätzen nicht aufs Spiel setzen will, muss sie aufhören, Zuckereinfuhren als beliebig verfügbare Verhandlungsmasse zu betrachten", so der WVZ-Vorsitzende.

* Die WVZ ist die zentrale Organisation der deutschen Zuckerwirtschaft. Ihr gehören die Verbände der 30.000 Rübenanbauer, die vier Zucker erzeugenden Unternehmen und Firmen des Zuckerhandels an.

agt

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